Beirat Unternehmensführung
im Handwerk
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5.4. Gesundheitsförderung / -vorsorge

Mitarbeiter gesund und fit zu halten, liegt im Eigeninteresse jedes Unternehmens. Gleichzeitig ist das unternehmerische Bemühen auch ein starker Bindungsfaktor für Mitarbeiter.
    Grußkarte mit der Aufschrift Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen
    • Betriebliches Gesundheitsmanagement – unter anderem mit Arbeitsplatzanalyse
    • Feste Ansprechpartner für Gesundheit, Familie oder soziale Fragen
    • Individuell gestaltete gesunde Arbeitsplätze
    • Seminare, Schulungen oder Workshops zu Themen wie Ergonomie, Stressmanagemennt, Ernährung, Bewegungs- und Entspannung, Raucherentwöhnung oder Fahrsicherheitstrainings, Tanzkurse, Schulungen zur Arbeitssicherheit, etc., teils auch für Familienangehörige und mit paralleler Kinderbetreuung
    • Gesundheitsvorsorge direkt am Arbeitsplatz
    • Physiotherapeutische Angebote wie Rückenschul-Kurse
    • Hauseigener Gymnastikraum und/oder Fitnessraum
    • Kostenfreies Obst und Getränke während der Arbeitszeit
    • Wiedereingliederung nach längerer Krankheit
       

    Beispiele aus der Praxis:

    Niepmann GmbH, Sanitär- und Heizung, Düsseldorf

    Team der Niepmann GmbH

    Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz

    Um die größten Stressfaktoren aus Sicht der Mitarbeiter zu erkennen, hat Inhaber Christian Klemm die 13 Mitarbeiter und fünf Auszubildenden in Kooperation mit seiner Krankenkasse befragt. In einem anschließenden Workshop überlegte man gemeinsam, wie sich Arbeitsabläufe für alle Beteiligten stressfreier gestalten und körperliche Belastungen zum Beispiel durch Transporthilfen oder gemischte Teams reduzieren lassen. Die Bilanz: Zufriedenere Mitarbeiter und ein Imagegewinn als attraktiver Arbeitgeber.

    Quelle: Handwerk-Magazin vom 27.02.2019

    Gebäudereinigung Schulten GmbH, Remscheid

    Geschäftsführer Gebäudereinigung Schulten GmbH

    Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz

    Oliver Knedlich, Geschäftsführer des Gebäudereinigungsunternehmens Schulten GmbH, fördert mit zahlreichen Maßnahmen das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter. So können sich die Bürokräfte in der Zentrale in Remscheid von einer Physiotherapeutin massieren lassen. Außerdem zahlt das Unternehmen Reinigungs- sowie Bürokräften einen Zuschuss fürs Fitness-Studio sowie einen Vollzeit-Schulungsleiter. Dieser zeigt den Mitarbeitern, wie sie zum Beispiel am besten ergonomisch wischen oder ihren Rücken schonen. So hält der gesundheitsbewusste Unternehmer den Krankenstand möglichst niedrig und bindet gleichzeitig qualifizierte Mitarbeiter an den Betrieb.

    Quelle: Handwerk-Magazin vom 19.06.2019

    Wellmann Sicherheitstechnik, Nordwalde

    Menschen im Fitnessstudio

    Gesundheitserhaltung am Arbeitsplatz

    Bei Entscheidungen zur Organisationsentwicklung bezieht das Unternehmen stets die Meinung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein – so auch beim Bau des neuen Betriebsgebäudes.

    Neben Vorschlägen, die positiv in die tägliche Arbeit abstrahlen, kam die Idee eines eigenen Sportstudios ins Spiel. Heute trainieren mehr als die Hälfte der Beschäftigten während ihrer Freizeit in Eigenregie an den Fitnessgeräten. Für Geschäftsführer Ralf Nadicksbernd hat die Investition bereits wertvolle Früchte getragen: so fördert das gemeinsame Training sowohl die Gesundheit als auch die Kommunikation der Mitarbeiter. Dies zeigt sich auch in vielen Verbesserungsvorschlägen: Neben täglich frischem Obst bietet Wellmann heute auch ein E-Bike-Leasing. Der neueste Plan: eine Dachterrasse auf dem Betriebsgebäude zur Erholung.

    Quelle: Handwerkskammer Münster, Fachkräfte-Broschüre 2019, Seite 31

    Maler Mensing, Schöppingen

    Gesundheitsförderung

    Auslöser für die gezielte Gesundheitsförderung war der hohe Krankenstand unter den acht Beschäftigten. Für die Gesunderhaltung des Teams wurde gemeinsam mit der Krankenkasse IKK classic ein systematisches Konzept mit hohem Praxisbezug entwickelt. Einer umfassenden Analyse folgte die Umsetzung: Im ersten Schritt trifft sich das Team nun wöchentlich zur Fitnessgymnastik in den Geschäftsräumen. Hierfür wurden eine Gesellin und ein Geselle professionell als Multiplikatoren angeleitet. Spezialisten schulten die Mitarbeiter zudem über Ernährung, das richtige Heben und Tragen sowie zum Arbeitsschutz. Auch wurden leicht einsetzbare Tragehilfen angeschafft und die Größengebinde der Materialien verringert. Der Erfolg der Bemühungen ist messbar: Der Krankenstand hat sich deutlich reduziert und das Zusammenspiel im Team erheblich verbessert.

    Quelle: Handwerkskammer Münster, Fachkräfte-Broschüre 2018, Seite 29

    Zitate:

    „Gesunde und motivierte Fachkräfte sind im Handwerk in Zeiten des Fachkräftemangels ein ‚Trumpf‘ neben weiteren Elementen der Arbeitgeberattraktivität. Handwerksbetriebe ohne solche zusätzlichen weichen Faktoren werden morgen im Wettbewerb um gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Nachsehen haben."


    Ralf Mensing, Maler Mensing, Schöppingen, 8 Beschäftigte