Beirat Unternehmensführung
im Handwerk
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4.1. Perspektiven und Karrierewege

Fachkräfte nach der Ausbildung im Betrieb zu halten und Ihnen Perspektiven für Ihren Karriereweg zu bieten, sind ein wichtiges Instrument zur Mitarbeiterbindung.
    Hände
    • Frühzeitig persönliche Perspektiven für die

       

      • berufliche Zukunft
      • im Beruf generell

       

    • Systematische Förderung für eine individuelle Entwicklung im Unternehmen – bis hin zur Perspektive als Führungskraft/Nachfolger
       
    • Mehr Verantwortung übertragen oder von Verantwortung entlasten – je nach Alter oder Familienphase/-situation

    Beispiele aus der Praxis:

    Pape & Böhm Elektroinstallationen, Münster

    junge Fachkräfte beim Werken

    Perspektiven nach der Gesellenprüfung

    Auch nach der Gesellenprüfung stärkt das 80-Mitartbeiter-Unternehmen die Bindung der jungen Fachkräfte an den Betrieb. So überträgt es ihnen bewusst Verantwortung für herausfordernde Projekte. Mit einem regelmäßigen Schulungsangebot garantiert es zudem aktuelles Fachwissen zu technischen Neuerungen. Darüber hinaus unterstützt Pape & Böhm die Meisterqualifizierung seiner Gesellen auch finanziell.

    Quelle: Handwerkskammer Münster, Fachkräfte-Broschüre 2018, Seite 7

    KLIWA - Klima Wartungs- und Montagegesellschaft, Münster

    Handwerkerin

    Duales Studium

    Ein duales Studium ergänzt die Karrierewege im Handwerk und steigert die Attraktivität des Handwerks für besonders gut qualifizierte Auszubildende. Das 57-Mitarbeiter-Unternehmen KLIWA entschied sich daher erstmals, einer hoch motivierten Auszubildenden gleichzeitig ein Hochschulstudium zu ermöglichen. Die Arbeitszeiten werden nach Absprache individuell angepasst.

    <Die Vernetzung von theoretischem und praktischem Wissen ist für alle von Vorteil: Die praktischen Erfahrungen helfen im Studium. Im Gegenzug kommt das Hochschulwissen immer häufiger der betrieblichen Praxis zugute.>

    Das Unternehmen hat stets ein hohes Interesse, den Nachwuchs nach der Gesellenprüfung möglichst dauerhaft zu binden. Dies gilt auch für den ‚studierenden Lehrling‘. Hier wurde sogar vertraglich festgehalten, dass die ausgebildete Kälteanlagenbauerin nach ihrer Gesellenprüfung als qualifizierte Fachkraft zunächst Jahre im Betrieb bleibt.

    Quelle: Handwerkskammer Münster, Fachkräfte-Broschüre 2019, Seite 19

    Birke Elektroanlagen, Wunsiedeln

    Firmengruppe Birke

    Indivduelle Karrierewege und Perspektiven

    Das 150-Mitarbeiter-Unternehmen bietet ein breites Spektrum zur Weiterentwicklung mit individuellen Karrierewegen. Diese werden gemeinsam geplant und sind mit einem finanziellen als auch positionsbezogenen Mehrwert verbunden. Neben einem eigenen Ausbildungsprogramm gibt es regelmäßige und individuelle Fortbildungskurse. Die Palette umfasst darüber hinaus Angebote zur Spezialisierung sowie zur Weiterbildung zum Meister oder Techniker. Für besonders Begabte unterstützt Birke auch ein duales Studium. Dem Unternehmen ist es wichtig, dass kein Auszubildender ohne ein reelles Stellenangebot die Ausbildung abschließt.

    Bernd Jensen

    Zitate

    „Für uns ganz wichtig: unsere Auszubildenden sollen früh erkennen, dass uns an einer Übernahme nach ihrer Gesellenprüfung gelegen ist und sie gute Aufstiegschancen in unserem Unternehmen besitzen. So beteiligen wir uns an den Kosten rund um die Meisterprüfung wie Computer, etc. – wenn die Betreffenden mindestens 36 Monate danach in unserem Betrieb bleiben.“

    Bernd Jensen, Geschäftsführer HEIWE Sanitär & Heizung GmbH, Haselund

    „Fachkräfte nach der Ausbildung im Betrieb zu halten, ist für die Entwicklung des Unternehmens wichtig. Manche bleiben für immer: Unsere Werkstatt- und Ausbildungsmeister beispielsweise haben selbst bei Huhle gelernt.“


    Huhle Stahl- und Metallbau GmbH, Wiesbaden

    "Um gute Fachkräfte für unser Handwerk zu gewinnen und sie dauerhaft zu halten, müssen wir uns als Arbeitgeber gut aufstellen."


    Marc Hansen, Geschäftsführer 2 Rad Hansen, Münster
    Quelle: Handwerkskammer Münster, Fachkräfte-Broschüre 2018, Seite 31

    „Wir betrachten die Ausbildung und Weiterentwicklung unseres Personals als eine Investition in die Zukunft unseres Unternehmens. Jeder wächst mit seinen Aufgaben.“


    Wolfgang Posner, Orthopädietechnikermeister, Ausbilder und verantwortlicher Betriebsleiter der Selzer GmbH, Marl, 25 Beschäftigte,

    Quelle: Handwerkskammer Münster, Fachkräfte-Broschüre 2018, Seite 8
     

    ⇒ siehe auch: Eigenverantwortung fördern, Beispiel Baufritz, Die junge Generation (Azubi-Firma)