1.4. Wertschätzende Kommunikation / Regeln des Miteinanders
- Respektvoller, wertschätzender Umgang (Chef/s mit Mitarbeitern sowie Mitarbeiter untereinander); den anderen ernst und wichtig nehmen; aufrichtiges Lob und Anerkennung für gute Arbeit oder besonderes Engagement
- Klare Kommunikation und gute Umgangsformen (Regeln, die für alle gelten – Mitarbeiter und Chefs: höflich, offen, fair, ehrlich, kritikfähig)
- Willkommenskultur für neue Auszubildende und Mitarbeiter (zum Beispiel Willkommensmappe für Praktikanten/Auszubildende)
Beispiele aus der Praxis:
Team Plagemann, SHK, Braunschweig
Wertschätzung
André Plagemann, Gründer und Geschäftsführer von Team Plagemann GmbH in Braunschweig gewinnt und bindet Fachkräfte durch seine besondere „Strategie der Wertschätzung“.
Neben der Unternehmens-Homepage betreibt das Sanitär- und Klima-Unternehmen sogar eine eigene Internetseite zu dem Thema „Wertschätzung im Handwerk". Hier vermittelt er potentiellen Bewerbern und Kunden seine Idee von Wertschätzung.
Sein persönliches Anliegen: Er möchte, dass alle Spaß an der Arbeit haben. Daher versteht er seine sechs Mitarbeiter auch eher als Mitstreiter.
Quelle und Artikel: Norddeutsches Handwerk, 22. November 2018, Niedersachsen, Seite 12
Weitere Infos: https://www.team-plagemann.de/
Peter Gress, Friseur, Esslingen
Wertschätzung:
Zum Einstand bietet Friseurmeister Peter Gress seine Auszubildenden mit einer Party-Fahrt in einer Stretch-Limo – inklusive Zwischenstopp mit Drink an der Bar – in seinem Friseursalon. Das Begrüßungsritual soll Wertschätzung gegenüber seinen Mitarbeitern vermitteln und erweist sich ganz nebenbei auch als gelungener Marketing-Gag.
Artikel Handwerk-Magazin
Weitere Regeln des Miteinanders
- Interesse der Führungskraft für das Leben über die Arbeit hinaus – für Hobby und Familie, Rücksichtnahme bei privaten Sorgen
- Offensive Kommunikation, Transparenz (über die wirtschaftliche Situation des Unternehmens sowie über Visionen und Ziele
Beispiele aus der Praxis:
Strotmann Innenausbau, Hörstel
Informationen über Situation des Betriebs
Die Tischlerei informiert seine 55 Mitarbeiter in Arbeitskreisen oder regelmäßigen Quartalstreffen zur betrieblichen Situation. Darüber hinaus motiviert der geschäftsführende Gesellschafter seine Beschäftigten, sich mit Verbesserungsvorschlägen in die Fortentwicklung des Unternehmens einzubringen.
Handwerkskammer Münster, Fachkräfte-Broschüre 2020, Seite 32
Team Plagemann, SHK, Braunschweig
Transparenz in der Kommunikation
Der SHK-Unternehmer André Plagemann nimmt sich jeden Morgen Zeit für eine halbstündige ‚Morgenroutine‘. In dieser Zeit wird der Tag gemeinsam geplant und eventuelle Vorkommnisse in Ruhe geklärt.
Quelle und Artikel: Norddeutsches Handwerk, 22. November 2018, Niedersachsen, Seite 12
Stövesand-Lackiererei, Beckum
Feste Ansprechpartner während der Ausbildung
Bereits Praktikanten werden in dem Unternehmen persönlich begleitet und auch während der Ausbildung steht dem Nachwuchs jeweils ein fester Ansprechpartner zur Seite. Das Unternehmen beschäftigt zudem eine Ausbildungsverantwortliche, die einen ‚engen Draht‘ zu den Nachwuchskräften hält und ihnen das Gefühl gibt, sich mit allen Problemen an sie wenden zu können. Für das Unternehmerpaar Stövesand bildet das ‚Miteinander-sprechen‘ und das ‚Sich-füreinander-interessieren‘ eine Art Grundprinzip der Personalführung. Offenbar mit großem Erfolg, wie die traditionell geringe Fluktuation im Unternehmen beweist.
Handwerkskammer Münster, Fachkräfte-Broschüre 2020, Seite 11
Zitate von Unternehmern:
„Mein Mann und ich begleiten unsere Azubis Tag für Tag bei ihrer persönlichen und fachlichen Entwicklung. So merken wir, wenn irgendetwas nicht stimmt und können gegensteuern. Alle, wirklich alle sollen sich bei uns wohlfühlen.“
Anne Kleine Berkenbusch, Bäumer Heizung und Sanitär, Steifurt - HWK-Münster, Fachkräftebroschüre 2020