Beirat Unternehmensführung
im Handwerk
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2. Zeitenwende | Übergreifende Kennzeichen der Digitalisierung

Die Digitalisierung ist ein tiefgreifender, gesamtwirtschaftlicher und gesamtgesellschaftlicher Prozess. Im Fokus steht der Mensch.
    Zwei junge Menschen fertigen Architekturmodelle an einem 3-D-Drucker.

    Die Digitalisierung muss ganzheitlich betrachtet werden, denn sie wird alle Bereiche unseres Lebens grundlegend verändern.

    Neben der Wirtschaft und Technik rücken die Menschen – insbesondere die Erwartungen der Kunden – in den Mittelpunkt. Das Denken, Zusammenleben und Zusammenarbeiten wird einem fundamentalen Wandel unterliegen. Der Trend zur Individualisierung wird sich verstärken – auch bei Produkten und Dienstleistungen. Kundenerwartungen zu adaptieren und zu erfüllen avanciert zum Schlüssel für den Unternehmenserfolg.

    Disruptive Dynamik und hohe Komplexität:

    Die Digitalisierung vollzieht sich mit einer völlig neuen Dynamik. Möglichkeiten entwickeln sich exponentiell – real und gefühlt. Die Geschwindigkeit des Wandels wird oft unterschätzt. Zudem werden Prozesse immer komplexer.

    Für das Handwerk gestalten sich diese Veränderungsprozesse sowohl evolutionär als auch disruptiv. Viele Entwicklungen lassen sich kaum vorhersehen. Immer schneller und öfter gilt es, sich anzupassen (‚Die Schnellen fressen die Langsamen‘). Die Dynamik wird von Netzwerkeffekten verstärkt. Diese eröffnen unter anderem neue Dimensionen von Imagebildung, Marketing und Aufmerksamkeit.

    Konsequenzen für das Handwerk:

    1. Strategien: Aus der Digitalisierung erwachsen für das Handwerk vielfältige attraktive Chancen. Betriebe und Organisationen des Handwerks müssen dazu entsprechende Strategien entwickeln und konsequent auf allen Ebenen umsetzen.
    2. Service: Modernes Handwerk steht für individuelle, kreative, oft sehr komplexe Lösungen, verbunden mit hochwertigem Service und ebensolcher Beratung. An diesem Anspruch muss sich auch die Handwerksorganisation messen lassen. Vor allem Kleinbetriebe werden im Wettbewerb um Kunden und Nachwuchs mehr denn je auf maßgeschneiderte Dienstleistungen angewiesen sein.
    3. Selbstverständnis: Das Handwerk braucht ein neues Selbstverständnis. Die Digitalisierung erfordert einen entsprechenden Unternehmertypus. Auch die Handwerksorganisationen müssen sich verstärkt als Dienstleister verstehen. In den Mittelpunkt rücken immer mehr die 3 Ks: Kundennutzen, Kommunikation und Kooperationen.

    Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk